Aufforstung als kostengünstige CO₂-Speicherung mit Zusatznutzen

Ganz klar - wer etwas gutes für das Klima tun und das CO₂-Problem effizient angehen will, muss in erster Linie den CO₂-Ausstoss verringern.

Bis die dringend erwarteten Technologien den CO₂-Ausstoss entsprechend den Klimazielen da sind und dann auch finanziert werden können, kann es noch länger dauern. Zu einem enschneidenden Verzicht auf Annehmlichkeiten wie Verkehrsmittel, Reisen und sogar Heizen mit Gas oder Öl sind die meisten von uns verständlicherweise nicht bereit.

In dieser Situation geht es darum, sehr rasch zu agieren. Auch wenn die Frage nach einem "Point of no Return" der Klimakrise wissenschaftlich noch ungeklärt ist, weiss man aber mit Sicherheit, dass die Korrektur aufwändiger wird, je länger man mit wirksamen Handlungen zuwartet. Hier drängen sich Aufforstungsprojekte als wirksame, schnell umsetzbare und nachhaltige Möglichkeit der Bindung von CO₂ auf.

Wichtig ist, dass ein Aufforstungsprojekt nicht einfach meidenwirksam ein paar Bäume anpflanzt. Essentiell ist die Nachhaltigkeit eines Projektes. Nur wenn ein Wald 15, 20 oder noch besser 50 Jahre wachsen kann, wird die gewünschte Menge CO₂ in der Biomasse der Bäume gespeichert. Ebenso wichtig ist die Zusätzlichkeit: zwar ist es gut Wald zu schützen, aber die zu hohen CO₂-Werte echt kompensieren kann man nur mit der Pflanzung zusätzlicher Bäume.
Wie effizient dieses Vorgehen sein kann, hat übrigens eine Studie der ETH Zürich gezeigt.

Aufforstung fördert Biodiversität

Und Bäume schützen vor Erosion und Überflutung, verbessern das Mikroklima, erhöhen die Grundwasserreserven und vermeiden das Austrocknen der Böden

Jeder Wald beherbergt eine für ihn charakteristische Pflanzen- und Tierwelt, und zwar bis zu 50'000 verschiedene Arten. Diese Vielgestaltigkeit nennt man Biodiversität. Je angepasster der Wald an die örtlichen Gegebenheiten ist, desto artenreicher ist er. Aus diesem Grund pflanzt Miti-Mitsva lokale Baumsorten an und verzichtet bewusst auf schnellwachsende Importpflanzen.

Aber auch ausserhalb von Wäldern haben Bäume nebst der CO2-Bindung weitere Nutzen: Fruchtbäume geben gerade in Gebieten Afrikas eine vitaminreiche Zusatznahrung und in heissen Gebieten finden Menschen darunter auch Schatten. Bäume vermeiden, dass die oft heftigen saisonalen Regenfälle das fruchtbare Ackerland wegspült; durch die Integration von Bäumen und Hecken in landwirtschaftlich genutztes Gelände, der sogenannten "Agroforestry", welche Miti-Mitsva von Beginn weg propagiert hat, finden Vögel und Kleinraubtiere Unterschlupf. Sie sind es, welche Schädlinge im Zaum halten und damit die Ernte ohne oder mit reduziertem Einsatz von chemischen Hilfsmitteln sichert.